Sein oder haben? Das ist hier die Frage!

Hey ♥

Ich muss Medizin nehmen, um gesund zu werden. Ganz viele Tropfen aus kleinen Fläschchen. Ich träufele sie auf einen Teelöffel. Er sieht viel zu klein aus für die Last, die er tragen muss. Eklig schmeckt sie, aber helfen soll sie.

Heute morgen habe ich eine höhere Zahl auf der Waage erwartet. Bereit dazu, meine Stimmung für diesen Tag sinken zu lassen, denn gestern habe ich 800g Salat, 500g Joghurt und nochmal 100g anderes Essen gegessen. Insgesamt aber nur 562 kcal. Also viel Essensgewicht. Aber die Überraschung war groß. Ich habe 300g abgenommen. Ich konnte es gar nicht glauben O.o Aber es war so... Gerade lutsche ich noch ein paar Traubenbonbons. Eingefrorene Weintrauben. Kennt ihr diese kindliche Freude, wenn ihr zum Kühlschrank schleicht, um etwas Süßes zu stibitzen? So fühle ich mich immer :) Nur dass ich kein Stück Schokolade hole, sondern eine Weintraube. Wir haben zum Mittagessen Gemüsesuppe gekocht. Mein Vater wollte sie nicht püriert haben, weil dann die Zellstruktur aufgerissen wird und die Oxidation einsetzt, wodurch die Vitamine zerstört werden. Es ist mir egal, ob meine Suppe oxidiert. Ich will keine großen Stückchen. Ich will keine Kartoffel erkennen. Wir haben sie teils püriert. Früher gab es nach dem Mittagessen sonntags immer Zitronenröllchen vom Bäcker. Sie sind mit Creme gefüllt und haben maga viele Kalorien. Irgendwann als Kind habe ich gesagt, dass ich keine mehr essen will. Heute habe ich an sie gedacht.

 

Alles im Leben ist ein „sein“- oder „haben“-Denken. Was ist eine Essstörung? Wohl eher ein „sein“ denken, denn wir messen uns ja nicht an den materiellen Dingen, die wir haben. Ein „sein“-Denken? Nein, nicht wirklich, denn wir wollen uns nicht durch unser kultiviertes Denken oder unsere besondere Umgangsweise unterscheiden, sondern durch das, was wir sind. Wie wir aussehen. Aber zu Perfektion gehört noch mehr. „sein“-Denken gehört zu ihr. Perfekte Leute denken so, sie sind freundlich/nett/liebenswert und keine Tollpatsche.

Ein Denkanstoß.

Eure Meinung?

 

Heute habe ich den Umzug der Elfenkinder veranlasst. Bisher haben wir erst ganz wenig geschafft, aber das Ergebnis meiner langen kranken Tage könnt ihr hier sehen.

 

Genießt euren Abend, ich müsste eigentlich lernen :)

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Kommentare: 3
  • #1

    Ani (Sonntag, 31 Oktober 2010 17:45)

    Ein philosophischer Denkanstoß in dem Wahrheit steckt. Aber du hast recht, zur Perfektion gehört mehr als das sein...

  • #2

    Julchen (Montag, 01 November 2010 16:33)

    Ich klatsche einfach mal meine Meinung rein! (:
    Ich finde du hast recht, zur Perfektion gehört das "sein"-Denken, aber bis man sie errreicht hat auch das "haben"-Denken, wenn man sich etwas wünscht, dass man alles dafür geben würde, so empfinde ich...

  • #3

    beyond-life (Dienstag, 02 November 2010 20:46)

    Ich halte freundlich/nette/liebenswerte Menschen eigentlich nie für perfekt. Für mich ist perfektion das richtige Maß zwischen Höflichkeit und Distanz, und Freundschaft und Nähe, so von den inneren Werten her.
    Äußerlich ist Perfektion nur ein "haben-wollen". Wir werden uns nie als perfekt ansehen, immer einen makel finden.

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